Liebe heisst loslassen

Träne für Träne bahnt sich ihren Weg.

Ich bin traurig.

So traurig, wie ich noch nie war.

Traurig darüber, dich nicht mehr sehen zu können.

Traurig, nicht mehr für dich da sein zu können.

Traurig, dich zu verlieren.

Es ist ein Schmerz so tief, als würde ich ein Teil von mir verlieren.

Ich setze mich auf mein Meditationskissen und erlaube mir bewusst, das Gefühl zu spüren.

Ich war noch nie so verzweifelt und traurig.

Ich umarme den Schmerz und weine hemmungslos.

Ich erinnere mich an alte Zeiten, alte Momente. Tief in mir spüre ich Dankbarkeit. Viele Sachen haben mich sehr berührt, viele Situationen gehören mir.

Nach 5 Minuten formt sich die Frage: „Warum bin ich so traurig?“

„Weil mein Leben nicht so sein wird, wie ich es mir mit dir gewünscht habe.“

Hast du dafür gekämpft?

„Ja.“

Hast du wirklich alles dafür gegeben?

„Ja.“

Hast du nach deinen Werten gehandelt?

„Ja, jederzeit.“

Machst du dir Vorwürfe?

„Nein.“

Warum bist du dann traurig?

„Weil die Zukunft nicht so ist, wie ich es mir gewünscht habe.“

Wie wird denn die Zukunft sein?

„Keine Ahnung.“

WARUM BIST DU DANN TRAURIG?

Die Traurigkeit verschwindet von einer Sekunde auf die andere. Die Emotion ist weg.

Ich spüre die Last auf mir, diesen Wunsch zu erreichen, auf meinen Schultern und in meinem Körper. Noch Stunden später habe ich Muskelkater von der Anspannung die sich löst. Aber die Traurigkeit ist weg.

Und ich habe sie nicht mehr gefunden.